2 Wochen Urlaub vorbei

Gerade sind meine zwei Wochen Sommerurlaub zu Ende gegangen. Seit Montag hat mich der Arbeitsalltag wieder. Wie einige ja schon mitbekommen haben, war das nicht gerade ein schöner Urlaub für mich. Ich hatte zwar keine große Urlaubsreise geplant, aber ich hatte was geplant. Aber wie so oft im Leben kommt es immer anders als geplant.

Das erste Urlaubswochenende sollten mich meine Freunde von der Uni besuchen. So ein Treffen machen wir jedes Jahr, seit wir alle unser Diplom haben. Jedes Jahr findet es bei einem anderen von uns statt und dieses Jahr war ich nun auch mal an der Reihe. Wochenlang hab ich mir über ein Programm für den Samstag Gedanken gemacht. Und wo man Essen gehen könnte, welches Hotel am günstigsten zu allem liegt, und und und. Ich will jetzt nicht ins Detail gehen, weil euch das sicher langweilen würde, aber es sei soviel dazu gesagt: Es lief nichts und ich meine wirklich NICHTS nach Plan. Zu allem Überfluß ging es mir am Sonntag ziemlich dreckig und ich mußte kurzfristig das geplante Abschiedsfrühstück absagen.

Ich dachte schon, ich hätte das Abendessen nicht vertragen. Wie sich aber herausstellte, kam die Übelkeit von einem Weisheitszahn. In der Nacht auf Montag hat dann das Zahnfleisch angefangen höllisch weh zu tun. Nach einer schlaflosen Nacht hatte ich dann am Montag morgen auch noch eine dicke Wange vom entzündeten Kiefer. Also nichts wie zum Zahnarzt. Dort mußte ich zum Glück nicht so lange warten. Beim letzten mal, als ich Zahnweh hatte, wurde ich vom Zahnarzt auf den Nachmittag vertröstet. Wie sich dann herausstellte, war an dem Zahn wohl ein Stück abgebrochen, was ich natürlich nicht bemerkt habe und so ist er innerhalb eines Jahres (letzte Untersuchung beim Zahnarzt war irgendwann im Juni 2011) regelrecht durchgefault. Da er aber vermutlich abgestorben war, habe ich das natürlich nicht gemerkt. Da an dem Zahn nun nichts mehr zu retten war, wurde er kurzerhand gezogen. Und jeder, der schonmal einen Weisheitszahn gezogen bekommen hat, kann sicher nachfühlen, wie es mir danach ging. Erstmal bin ich von der Betäubung fast aus den Latschen gekippt. Auch den restlichen Montag hab ich dann auf dem Sofa verbracht, weil ich Angst hatte, dass mir wieder schwindelig wird. Geplant war der Tag auch ein wenig anders. Reichlich Besorgungen standen auf dem Plan. Alles gestrichen natürlich bzw. auf die zweite Urlaubswoche verschoben.

Von Dienstag bis Freitag hatte ich dann einen Besuch in der Heimat bei meinen Eltern geplant. Und trotz heftigster Schmerzen im Kiefer habe ich die 5-stündige Zugfahrt angetreten. Ich wollte nicht schon wieder den gesamten Plan über Bord werfen. Und außerdem konnte ich mich so von meiner Mutter verwöhnen lassen. Allerdings habe ich mit meinen Schmerzen den gesamten Essensplan von ihr durcheinander geworfen. Schließlich konnte ich nichts kauen und Schlucken hat auch weh getan, da ich immer mit der Zunge an die Wunde gekommen bin. Aber immerhin konnte ich ein Eis in meiner Lieblingseisdiele essen. Ein kleines Trostpflaster.

Das zweite Urlaubswochenende verlief dann einigermaßen störungsfrei. Zwar auch nicht ganz nach Plan, denn ich wollte eigentlich ein paar Klamotten kaufen. Ein bißchen was neues im Kleiderschrank kann nichts schaden. Leider wurde ich nicht fündig. Die aktuelle Mode ist irgendwie nicht so mein Geschmack. Und bei einigen der Farben wurde mir regelrecht schlecht. Ansonsten war es immerhin ein recht entspannendes Wochenende, an dem ich meine Akkus endlich mal aufladen konnte. Richtiger Urlaub eben.

Leider war es das dann auch erstmal mit Urlaubsstimmung. Denn Montags Morgens ruft mich meine Mutter an und teilt mir mit, dass mein Papa in der Nacht einen Schlaganfall hatte und nun im Krankenhaus liegen würde. Ich war natürlich erstmal total fertig, hab mich dann aber aufgerafft und bin in den nächsten Zug Richtung Heimat gehüpft. Das war auch gut so, denn meine Mutter war komplett fertig mit den Nerven. Hat sich um unwichtige Dinge Gedanken gemacht. Verständlich, wenn man bedenkt, dass sie zum allerersten mal in ihrem Leben wirklich alleine ist. Alleine im Sinne von alleine zu Hause. Das letzte mal, dass meine Mutter nicht mit meinem Vater in einem Zimmer geschlafen hat, ist über 15 Jahre her und damals war meine Mutter es, die im Krankenhaus lag (wegen einem Oberschenkelhalsbruch). Damals war ich so 14 oder 15 und hab dann den Haushalt für meine Mutter gemacht. Nun wohne ich über 5 Stunden Zugfahrt entfernt und meiner Mutter leistet nur meine Katze Mingka Gesellschaft. Na, jedenfalls konnte ich nur bis Mittwoch bleiben, da ich Donnerstags Besuch in Bonn erwartet habe. Also haben meine Mutter und ich in den beiden Tagen zu viel erledigt, wie wir konnten. Geld holen (meine Mutter hat zum letzten mal selbst Geld geholt, als man noch mit einem Scheck am Schalter vorsprechen mußte; später hat das immer mein Vater übernommen), das Auto volltanken (meine Mutter hat zum letzten mal ein Auto zur Tankstelle gefahren, als es noch Tankwarts gab), Unterwäsche und Handtücher für meinen Vater besorgen (meine Mutter war mit der Auswahl überfordert und wußte nicht, welche Farben sie nehmen sollte, als ob das eine Rolle spielen würde) und meine Mutter zeigen, wie ihr Wecker funktioniert (auch das hat immer mein Vater gemacht und meine Mutter hat sich nicht weiter dafür interessiert). Zwei Tage volles Programm. Wenigstens konnte ich auch meinen Vater im Krankenhaus besuchen und meine Sorgen ein wenig beruhigen. Denn es ging ihm den Umständen entsprechend gut. Und der Arzt meinte, er würde sehr gute Fortschritte machen und könnte bald in die Reha wechseln.

Am Donnerstag hat mich dann meine beste Freundin Ellen besucht. Mit ihr wollte ich von Freitag bis Sonntag die AnimagiC hier in Bonn besuchen. Das haben wir seit einem Jahr schon geplant gehabt. Karten waren schon gekauft und bezahlt und auch nicht übertragbar. Sonst wäre ich fast geneigt gewesen, das abzusagen und länger bei meiner Mutter zu bleiben. Aber so hätte ich nicht nur meine 60 Euro in den Sand gesetzt, sondern auch die 60 Euro meiner Freundin Ellen. Und das konnte ich nicht verantworten. Für mich sind 60 Euro zwar nicht viel, Ellen aber hat dafür etwas länger sparen müssen. Und wir haben uns ja auch schon das ganze Jahr drauf gefreut. Und trotz der Sorgen um meine Eltern, hatte ich doch Spaß auf der AnimagiC. Daher werde ich hierzu noch einen gesonderten Beitrag schreiben.

Hobbytechnisch bin ich aber in diesen zwei Wochen kaum zu etwas gekommen. Ein paar Reihen am Resteschal waren eigentlich alles. Dafür habe ich angefangen, meine Stoffsammlung ein wenig zu sortieren und zu ordnen. Das wird aber auch noch ein wenig dauern, bis ich damit fertig bin und dann hier berichten werde.

Im Moment versuche ich, auf der Arbeit ein paar Überstunden zu machen, damit ich nächsten Freitag früh gehen kann, um nochmal zu meiner Mutter zu fahren. Meine letzte Info diesbezüglich ist, dass mein Vater zu dem Zeitpunkt vermutlich schon in Reha ist. Eventuell fahren meine Mutter und ich ihn dann dort besuchen. Noch ist das alles aber unsicher. Scheitern wird es vermutlich an einem freien Platz in der Reha-Klinik. Hier ist jetzt erstmal abwarten die Devise. Sobald es aber etwas Neues gibt, werde ich sicher hier davon berichten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert